NÄHANLEITUNG JACKE “NADJA”

NÄHANLEITUNG JACKE “NADJA”

Wer für die Übergangszeit Herbst und Winter noch einen tollen Jackenschnitt sucht, dem legen wir das Schnittmuster der Jacke Nadja ans Herz. Nadja ist nicht besonders schwierig in der Verarbeitung, da sie nur Nahttaschen und keine Knopflöcher hat. Die leichte A-Silhouette lässt auf vielfältige Weise verschiedene Kombinationen zu, z. B. über einem Kleid, aber auch zum weiten Hosenmodell wie z.B. Nuru oder Anke. Der Stil ist sehr puristisch, nur mit einem Brustabnäher im Vorderteil und dem hohen Stehkragen, wirkt die Jacke clean. Damit auch nicht ganz so Geübte diesen Schnitt verarbeiten können, haben wir die Verschlusslösung mit von Hand anzunähenden Druckern gewählt.

Länge in der hinteren Mitte = 57-65 cm.

→ Zum Schnittmuster “Nadja”

Nadja wurde in dieser Anleitung aus einem Kunstfell genäht. Dieses kann nicht beklebt werden, da sonst die Haare plattgebügelt werden, daher zeigen wir dir eine Verarbeitung ohne Einlage. Wir beschreiben dir aber an den einzelnen Arbeitsschritten wo und wann normalerweise Einlage verwendet wird.

 

 Benötigtes Material:

Wir empfehlen dir eine Wolle, Boucle oder ein Kunstfell.

Größen 34-40 Oberstoff 1,50 m 140 cm breit
Futter 1,25 m 140 cm breit
Einlage 1,45 m 90 cm breit
Größen 42-50 Oberstoff 2,05 m 140 cm breit
Futter 1,45 m 140 cm breit
Einlage 1,70 m 90 cm breit
Größen 34-50 Raglanpolster dünn 1 Paar
Druckknöpfe 5 2,2 cm Durchmesser

Zuschnitt:

Schneide die Schnittteile aus deinem Ober-, Futterstoff und aus Einlage zu. Lege den Stoff mit der rechten Stoffseite nach oben. Lege die Webkanten parallel zur Mitte, damit du Rückenteil, Kragen, Beleg hinten und Rücken-F im Bruch auflegen kannst. Die Schnittteile sollten alle mit der Schrift nach oben aufliegen. Richte den Fadenlauf-Pfeil stets bei allen Teilen in die gleiche Richtung aus und parallel zur Webkante des Stoffes. Übertrage alle Knipse aus dem Schnittmuster durch einen 3mm langen Einschnitt mit der Schere oder mit Kreide und markiere die Enden der Abnäher. Knipse die Nahtzugabe im Stoffbruch, weil dies immer eine Mitte ist. Markierungen definieren Positionen von Abnäherendungen, Taschenpositionen, u.v.m. Übertrage diese entweder mit Kreide oder Stecknadeln. Alle Oberstoffteile, die komplett mit Einlage beklebt werden, schneidest du am besten erst grob zu. Nachdem du die Einlage fixierst hast, schneide sie exakt aus. Hier gibt es auch ein Video über kleben und fixieren von Schnittteilen.

 Um dir das Einfüttern zu erleichtern, haben wir hier ein Video für dich.

  Du benötigst aus Stoff:

  • 2x Vorderteil gegengleich
  • 1x Rückenteil im Bruch
  • 2x Oberärmel gegengleich
  • 2x Unterärmel gegengleich
  • 2x Taschenbeutelbeleg gegengleich

außerdem mit Einlage (Kunstfell ausgenommen):

  • 2x Plaque Vorderteil  siehe Foto
  • 2x Kragen im Bruch
  • 1x Beleg hinten im Bruch
  • 2x Beleg vorne gegengleich

Du benötigst aus Futter:

  • 1x Rückenteil-F im Bruch
  • 2x Vorderteil-F gegengleich
  • 2x Oberärmel-F gegengleich
  • 2x Unterärmel-F gegengleich
  • 4x Taschenbeutel gegengleich

Nähanleitung:

Für das Nähen dieser Jacke benötigst du eine Nähmaschine.

Die bunten Linien auf den Bildern zeigen dir zusätzlich zur Beschreibung, an welchen Stellen eine Naht zu nähen oder etwas zu kleben ist.
Achte beim Nähen auf die im Schnitt enthaltene Nahtzugabe. Nicht extra gekennzeichnete Nahtzugaben sind 1cm breit!
Viel Spaß beim Nähen!

Futter: Wir beginnen mit dem Abnähen der Brustabnäher. Ein einfacher, gerader Abnäher wird, nach dem exakten Übertragen der Markierung auf die linke Seite des Stoffes  Knips auf Knips gelegt, von der breitesten Stelle zur Spitze hin schön auslaufend (damit der Abnäher nicht tütet) abgenäht. Zeichne dir vorher eine Linie mit der Schneiderkreide ein, damit du nicht zu viel oder zu wenig abnähst und die Seitennaht schön gerade abschließt. Damit du an der Spitze nicht verriegeln musst, kannst du den letzten Zentimeter mit ganz kleinem Stich nähen. Den Abnäherinhalt bügelst du nach oben.

Die Seitennähte und Schultern werden, laut Schnitt, rechts auf rechts zusammengenäht und anschließend nach hinten gebügelt.

Der rechte Oberärmel wird mit dem rechten Unterärmel rechts auf rechts zusammen vernäht…

… und auch die Innenarmnaht geschlossen.

Beim linken Ärmel allerdings wird eine Öffnung von ca. 20cm gelassen, damit der Saum später durch diese Öffnung geschlossen werden kann.

Beide Futterärmel werden auf die rechte Seite gewendet und in den vorher vorbereiteten Rumpf eingesetzt. Achte hierbei dass die Seitennähte und die Knipse aufeinander liegen.

Die Taschenbeutelbelege werden an der unteren Kante versäubert. 

Und anschließend an die zwei hinteren Taschenbeutel genäht. Somit wird verhindert, dass das Futter beim Aufspringen der Tasche sichtbar ist.

Oberstoff: Wir machen weiter mit dem Abnähen der Brustabnäher. Ein einfacher, gerader Abnäher wird, nach dem exakten Übertragen der Markierung auf die linke Seite des Stoffes  Knips auf Knips gelegt, von der breitesten Stelle zur Spitze hin schön auslaufend (damit der Abnäher nicht tütet) abgenäht. Zeichne dir vorher eine Linie mit der Schneiderkreide ein, damit du nicht zu viel oder zu wenig abnähst und die Seitennaht schön gerade abschließt. Damit du an der Spitze nicht verriegeln musst, kannst du den letzten Zentimeter mit ganz kleinem Stich nähen. Den Abnäherinhalt bügelst du nach oben.

Der Oberärmel wird mit dem passenden Unterärmel rechts auf rechts zusammen genäht…

… und auch die Innenarmnaht geschlossen.

Da wir ein Kunstfell für unsere Nadja gewählt haben, konnten wir den Oberstoff nicht mit Einlage bekleben. Damit sich der Stoff im Schulterbereich aber nicht ausdehnt, haben wir das Plaque im Vorderteil  aus Futter zugeschnitten und steppfußbreit fixiert.

Der Außenkragen erhält ebenfalls ein extra zugeschnittenes Futter (statt Einlage), damit er sich an den Nähten nicht ausdehnen kann..

Dieser kann anschließend rundherum mit dem Innenkragen verstürzt werden. Nahtzugaben in den Rundungen etwas einknipsen und die Ecken verschneiden: bei Rundungen und Ecken werden Nahtzugaben mit einer Schere gekürzt, eingeschnitten bzw. abgeschnitten. Dabei ist besonders wichtig, dass die Naht dabei nicht eingeschnitten wird. Deswegen empfehlen wir dir kurz vor der Spitze und von dort weg mit einer kleineren Stichlänge zu nähen. Das garantiert dir eine Ecke, welche nach dem Verschneiden nicht so schnell ausfranst. Die Ecken werden dann beim Wenden nicht zu dick und die Nahtzugaben lassen sich schön flach legen.

Nach dem Wenden solltest du die Ecken mit einem Ecken-und Kantenformer ausformen(oder der Spitze einer Schere) Abhängig von deiner Stoffwahl kannst du die Außenkanten absteppen. Dies bietet dir eine schöne flache und gesicherte Außenkante. Steppe die beiden offenen Kanten deckungsgleich aufeinander, damit sie beim Annähen nicht verrutschen.

Die Taschenbeutel aus Futterstoff werden rechts auf rechts an das Vorderteil laut Markierungen im Schnitt festgenäht.

Die Taschenbeutel mit dem aufgesteppten Taschenbeutelbeleg werden rechts auf rechts an das Rückenteil laut Markierungen im Schnitt festgenäht.

Nimm dir das Vorderteil und das Rückenteil zur Hand und lege es rechts auf rechts übereinander. Schließe die Schulternaht.

 Nun schließe die Seitennaht vom Armloch bis zum Taschenanfang und vom Taschenende bis zum Saum.
Jetzt können die Taschenbeutel rundherum mit 1cm zusammengenäht werden.

Als Nächstes nähst du die Ärmel in deine Jacke. Achte darauf, dass die Seitennähte und die Knipse aufeinander liegen.

Der vorbereitete Kragen wird wird mit dem Oberkragen nach oben in das Halsloch eingenäht. Achte auf die Knipse im Schnitt.

Nun werden die vorderen Belege mit dem hinteren Beleg zusammengenäht. Die Nahtzugaben werden auseinander gelegt (nicht bügeln, da Fell).

Wir haben ein Formband in das Halsloch gesteppt (normalerweise gebügelt), das sichert die Strecke und verhindert das Ausdehnen. Auch die untere Kante des Saums haben wir zur Stabilisierung mit einem Formband versehen.

Ein Aufhängerband, aus Futter gefertigt, wird zwischen Beleg und Jacke in der hinteren Mitte festgesteckt. Nun kann der Beleg rechts auf rechts rundherum an die Jacke genäht werden.

Den Saum schlägst/bügelst du dir als Nächstes nach oben. Den Beleg klappst du nach außen um, so dass rechts auf rechts liegt. Die gelbe Linie ist die, welche du jetzt nähen musst. Sie fängt genau in dem Umbruch des Saumes an und verjüngt sich zur Kante aus. Nähe auf gar keinen Fall bis zum Belegende, sonst kannst du das Futter nicht mehr ansetzen.

Danach brauchst du die Schulterpolster: Das Raglanpolster wird auf die Länge der Schulter verschnitten und mittig von innen an einer der beiden Nahtzugaben festgesteppt, damit das Polster nicht hin und her wackelt. Kontrolliere die richtige Lage des Polsters.

Jetzt kommt das Futter. Lege das Futter so in deine Jacke hinein, wie es dann auch fertig eingenäht aussieht, allerdings rechte Seite des Futters auf die rechte Stoffseite. Nun nähst du das Futter entlang der Belegkanten an, beginne auf der einen Seite am Saum und nähe in einem Stück durch bis zum anderen Ende.

Um mehr Halt am Ärmelsaum zu garantieren kannst du diesen mit einem Blindstich befestigen. Danach nähst du das Ärmelfutter an den Ärmelsaum. Damit sich das nicht verdreht, schieben wir das Futter erst mal richtig in den Ärmel und stecken das Futter am Saum mit einer Nadel fest. Dann erst ziehen wir den Ärmel raus und legen den Rest. Die Nahtzugaben unter dem Armloch von Futter und Stoff werden mit einem Riegel zusammen gehalten.

Um mehr Halt am Jackensaum zu garantieren kannst du diesen ebenfall mit einem Blindstich befestigen. Nun kannst du den Saum schließen, hierfür lässt du in der Mitte eine Lücke, dann musst du nicht die komplette Jacke durch das Armloch wenden. Das restliche Stückchen Saum nähst du zu, indem du durch das Armloch greifst und dir den noch offenen Saum zum Zunähen herausziehst.

Jetzt musst du nur noch das Armloch im Futter knappkantig zunähen und deine Jacke ist  fertig genäht.

Zum Schluss kommen noch die fünf Druckknöpfe laut Schnitt. Sichtbar auf der linken Körperseite…

… unsichtbar auf der rechten Körperseite. Wenn du Kunstfell verwendet hast, solltest du die Haare an den Nähtlinien auskämmen. So verschwinden deine Nähte. Das geht am besten mit einer groben Borstenbürste oder einem feinen Kamm.

Fertig ist deine NADJA!

Wenn du mal nicht weiter weißt, oder falls du Fragen hast, melde dich gern per Email unter info@schnittmuster-berlin.de. Wir antworten dir so schnell wie möglich. 

Hab ganz viel Freude mit deinem neuen Designerstück! 

Herzlichst deine Dagmar und Ellen.

 

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